Pferde gesund trainieren

Egal ob man Freizeitreiter mit oder ohne Turnierambitionen, Berufsreiter, Fahrer, Voltigierer, etc. ist, jeder sollte sich Gedanken über das Training des eigenen Pferdes machen.

Aber warum ist das so wichtig? Warum trainieren wir überhaupt?

 

Viele werden sagen, es macht einfach riesen Spaß sich gemeinsam mit seinem Pferd an der frischen Luft zu bewegen. Wir Pferdemenschen schätzen die Interaktion mit unseren Tieren, die uns immer wieder Glücksmomente schenkt. Sei es das Begrüßungswiehern, das alle Sorgen für einen Moment vergessen lässt, ein traumhafter Ausritt bei Sonnenuntergang, eine gelungene Lektion, ein erfolgreiches Turnier, ein flotter Galopp im Gelände, es gibt so zahlreiche Momente mit Pferd, die unser Leben bereichern.

Neben der Freude gibt es aber noch einen weiteren essentiellen Grund unsere vierbeinigen Weggefährten vernünftig zu trainieren. 
Richtiges Training ist neben artgerechter Haltung und Fütterung eine der effektivsten Möglichkeiten, um die Gesundheit unserer Pferde zu steigern und vor allem auch möglichst lange zu erhalten.


Wer sein Pferd regelmäßig mit Herz und Verstand bewegt, kann zusehen, wie es gesünder, schöner und ausgeglichener wird. 
Es gibt kein Medikament oder (tier-)ärztliche Maßnahme, die eine vergleichbare Wirkung auf Gesundheit und Wohlbefinden hätte, wie eine gute Kondition.

Durch sinnvolles Training verbessern sich die Leistung von Muskeln und Kreislauf, die Struktur von Sehnen, Gelenken, Knorpeln und Knochen.

Die Futteraufnahme und -verwertung, sowie die Entgiftungsleistung von Leber und Nieren werden optimiert.

Der gesamte Stoffwechsel, die vegetativen Funktionen werden gestärkt und im gleichem Atemzug verbessert sich durch Training auch noch die Widerstandsfähigkeit gegen Infektionen.

Auch Verletzungen und Verschleißerscheinungen treten bei gut trainierten Pferden in geringerer Zahl auf.

Im Allgemeinen kann man festhalten, dass sich Training positiv auf alle Lebensvorgänge des Organismus auswirkt und diese ökonomischer und effizienter gestaltet.

 

Bilder sagen mehr als Worte, deshalb werde ich nachfolgend einige Bilder meiner 21-jährigen Stute zeigen. Die ersten beiden Bilder entstanden im März nach einer einjährigen Zwangspause. Das Nachher-Bild habe ich nach gut 3 Monaten moderaten Trainings geschossen. Deutlich zu erkennen ist, wie sich die gestärkte Bauchmuskulatur positiv auf das "nach-oben-Kommen" des Rücken auswirkt. Das ist natürlich noch nicht das Optimum, aber ich denke, es lässt sich sehr gut erkennen, was durch systematisches Training möglich werden kann.

 

Wenn man mit Herz und Verstand trainiert, können gute Ergebnisse auch unter nicht optimalen Bedingungen erzielt werden. Nach meinen Erfahrungen auch, wenn das Pferd so lange nicht bewegt werden konnte, es vielleicht schon nicht mehr das jüngste ist, man wie in meinem Fall weder Halle noch Platz hat, nicht die Zeit hat täglich und dann gar stundenlang zu trainieren, das Pferd Arthrose oder sonstige Einschränkungen hat.

Selbst bei Pferden, die krankheitsbedingt nicht geritten werden können, gibt es Möglichkeiten und Übungen, die helfen können, den Abbauprozess während der Stehzeit zu verlangsamen und die Beweglichkeit, so gut es mit der Einschränkung geht, aufrecht zu erhalten.

 

Gerne helfe ich ihnen einen individuellen Trainingsplan für ihr Pferd zu erstellen. Dazu gehört zunächst eine Beurteilung des aktuellen Trainingszustandes. Anhand dieser Beurteilung und ihren eigenen Möglichkeiten (zeitlich, Infrastruktur, Krankheitsgeschichte des Pferdes etc.) entwickeln wir gemeinsam einen abwechslungsreichen, flexiblen und individuellen Plan, mit dem sie bald schon sichtbare Erfolge wahrnehmen werden können. Sprechen sie mich gerne an.

 

Meine Reitschüler profitieren in jeder Stunde von meiner Leidenschaft Pferde gesund zu trainieren. Hierbei wird großer Wert auf die Individualität und den Trainingszustand von Pferd und Reiter gelegt und mit verschiedenen Übungen und Methoden systematisch beeinflusst.

 

Als Schlusswort möchte ich, in Zeiten von immer mehr lungenkranken Pferden, an dieser Stelle unbedingt noch eine Lanze für den Galopp brechen. Im Galopp sind Atemfrequenz und Galoppsprungfrequenz identisch. In keiner Gangart ist eine (lebensnotwendige) Belüftung der Lunge so gegeben, wie im Galopp. Wer weniger als einmal die Woche einen freien Galopp zulässt, fördert die drastische Degeneration der Pferdelunge.
Wer allerdings immer wieder mal einen flotten Kanter zur Fortbewegung wählt, stärkt damit nicht nur Gesundheit und Körper sondern streichelt vor allem auch die Pferdeseele.

 

Mental und körperlich gesunde und glückliche Pferde. Darum trainieren wir. <3